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Agroloop baut Insektenfabrik für Tierfutter in Ungarn mit WEDA

Einsatz bewährter Komponenten aus der Agrartechnik

WEDA beliefert den ungarischen Insektenproduzenten Agroloop mit Fütterungstechnologien für seine neue Larvenaufzucht der Schwarzen Soldatenfliege. Die Anlage zur industriellen Herstellung des Futterinsekts wird derzeit in der Nähe von Budapest errichtet und geht im Herbst 2024 in Betrieb. Agroloop Hungary stockt mit der Anlagen-Investition von über 20 Millionen Euro seine bestehenden Larvenzucht-Kapazitäten für den europäischen Markt deutlich auf.

Bis zum Ende dieses Jahres wird das Agrotech-Unternehmen voraussichtlich 120 Tonnen Rohmaterial pro Tag erhalten, wovon 6.000 Tonnen Bodenverbesserungsgranulat, fast 3.000 Tonnen Futterprotein und mehr als 600 Tonnen Futterfett pro Jahr produziert werden - und damit rund 10.000 Tonnen Endprodukte in der 13.000 Quadratmeter großen Anlage.

Hochwertige Futterproteine auf Insektenbasis werden zunehmend als gesundheitsfördernde Proteinquelle im Heim- und Nutztierfutter eingesetzt. Angesichts einer stark wachsenden Weltbevölkerung soll der weltweite Bedarf nach tierischen Proteinen bis zum Jahr 2050 um etwa 100 Prozent ansteigen. Schätzungen zufolge wird der Markt für Insektenfutter bis zum Ende des Jahrzehnts einen jährlichen Gesamtumsatz von 2 Milliarden Euro erreichen und 1 Million Tonnen Insektenmehl pro Jahr produzieren.

Über 20.000 Tonnen Substrat pro Jahr

Der Lieferumfang von WEDA enthält zum einen die komplette Futterküche, in der flüssige und trockene Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie zu einem zähflüssigen Futterbrei verarbeitet werden. In der Anlage werden dafür drei Anmischbehälter parallel installiert. Darin wird der Brei nach festen Rezepturen angemischt und ausdosiert. Auf dem so erstellten Futterbrei entwickeln sich die Larven der Soldatenfliege in kurzer Zeit zur ausgewachsenen Larve. „Nach dem letzten Bauabschnitt kann Agroloop jährlich mehr als 40.000 Tonnen Substrate umwandeln – wobei die Anlage anfangs im Zwei-Schicht-Verfahren produzieren wird”, berichtet der verantwortliche WEDA-Produktmanager, Gerrit Niehues. Ausreichend große Lagerbehälter für die einzelnen Futterbestandteile gehören ebenfalls zum WEDA-Equipment, sodass immer ein ausreichender Puffer besteht.

All dies trägt wesentlich zum Kreislaufbetrieb bei, für den Agroloop steht: Es werden Nebenprodukte in Futtermittelqualität mit wertvollem Nährstoffgehalt zur Fütterung der Larven verwendet, die minderwertige Biomasse in hochwertiges Futterprotein und Fett umwandeln. Dieser Prozess hat einen viel geringeren ökologischen Fußabdruck als die herkömmliche Produktion von Tierfutter, da er pro Gewichtsäquivalent 30-mal weniger Land und 40-mal weniger Wasser benötigt und gleichzeitig 40-mal weniger Kohlenstoffemissionen verursacht als die durchschnittliche Viehzucht.

CIP-Prinzip reinigt automatisch

Die Futtermittelproduktion unterliegt strengen Hygiene- und Sicherheitsanforderungen. Um konstant hygienische Bedingungen in den Rohrleitungen, Anmischbehältern und Lagertanks zu garantieren, verfügt die WEDA-Fütterung über eine Clean-in-Place Reinigungs-Anlage. Durch das CIP-Prinzip ist sichergestellt, dass Verschmutzungen und produktionsbedingte Ablagerungen der Produktionsanlage automatisch gereinigt werden, ohne dass sie abgeschaltet oder demontiert werden muss. “Mit dem Reinigungskonzept verhindern wir Kontaminationen und Keimbelastungen und garantieren eine gesundheitlich unbedenkliche Futtermittelbeschaffenheit”, resummiert Gerrit Niehues die Vorteile.

Geringer Energieaufwand

Für einen zuverlässigen Transport der Substrate setzt WEDA auf seine im Agrarsektor bewährte Fördertechnik. Mithilfe einer speziellen Steuerung können die Futterkomponenten aus einer Vielzahl an Vorratsbehältern kombiniert werden. “So ist Agroloop je nach Bedarf und Vorrat in der Lage, die kostengünstigsten Rezepturen herzustellen. Für die Mixturen kommen dann die speziell für die Vermischung zähflüssiger Materialien entwickelten WEDA-Tanks zum Einsatz”, erläutert Yannik Weinreis, vom WEDA-Vertriebssegment ‘Insekten’. Laut Yannik Weinreis bringen diese Behälter zwei ganz entscheidende Vorteile mit sich: Zum einen geben sie Insektenproduzenten eine besonders hohe Flexibilität bei den einsetzbaren Futterkomponenten, zum anderen ermöglichen sie den Einsatz überdurchschnittlich trockener Futtermischungen, wodurch in der nachgelagerten Insektenmast weniger Wasser verdunstet werden muss als bei herkömmlichen Anlagen und so wertvolle Energie eingespart werden kann.

Modulare Bauweise

Überdies zeichnet sich die Futterküche durch ihre modulare Bauweise aus, sodass weitere Tanks einfach in die bestehende Anlage integriert werden können. Das modulare System vereinfacht somit zukünftige Erweiterungen und bietet einen großen Mehrwert. Mit dieser Technologie und Ihren Funktionen reagiert WEDA auf die speziellen Bedürfnisse der Insektenproduzenten und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Betrieb industrieller Insektenzuchtanlagen.

Umweltfreundlichere Tierfutterproduktion

“Diese bedeutende Investition fördert die Erweiterung der Produktionskapazitäten und die technologische Entwicklung des Unternehmens. So können wir noch intensiver zur Entwicklung der heimischen Kreislaufwirtschaft auf der Basis von Biomasse beitragen”, lobt Rajmond Percze, der CEO und Mitbegründer von Agroloop, die technische Auslegung der Insektenfabrik. Laut Rajmond Percze bildet die Zucht der Schwarzen Soldatenfliege einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Umweltauswirkungen in der Futtermittelproduktion. Mit Hilfe dieser innovativen Technologien und dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft ist Agroloop bereit, in Mitteleuropa ein führender Akteur im Bereich der nachhaltigen Futtermittelproduktion zu werden, der dazu beiträgt, landwirtschaftliche Nebenprodukte zu verwerten und eine nachhaltigere Wertschöpfungskette zu schaffen. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es, positive Veränderungen in der Landwirtschaft auch über die Region hinaus voranzutreiben und ein effizienteres und umweltfreundlicheres Futtermittelproduktionssystem als je zuvor zu schaffen.


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